Ein Team der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland hat zusammen mit dem Publizisten Jens Heisterkamp die Reihe „Anthroposophie im Gespräch“ konzipiert. Die Idee: In verschiedenen Städten, an möglichst gut öffentlichen Orten, laden Anthroposophen Personen und Experten aus Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft zum Dialog ein. Das gemeinsame Ziel unterschiedliche Positionen und inhaltliche Schnittmengen darzustellen und Interesse für Nuancen zu entwickeln.
Transhumanismus und Künstliche Intelligenz sind dabei, genuin menschliche Qualitäten aus allen Lebensbereichen zu verdrängen. Professor Thomas Fuchs aus Heidelberg setzt dem seit langem eine Sicht entgegen, die er "verkörperten Humanismus" nennt. Hier gibt es wichtige Berührungspunkte mit dem Menschenbild der Anthroposophie, wie es Professor Jost Schieren von der Alanus Hochschule im Blick auf die Waldorfpädagogik vertritt. Ein von der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland initiierter Dialog bringt humanistische Philosophie und Anthroposophie ins Gespräch.
„Was macht das Studium der Anthroposophie in Steiners Texten für Ingenieure, Physiker und Naturwissenschaftler attraktiv?“, fragte sich schon vor Jahren der Erziehungswissenschaftler Christian Rittelmeyer. Er beobachtete, dass u. a. naturwissenschaftlich orientierte Wissenschaftler:innen beim Textstudium eine gewisse Sympathie und Faszination für Steiners Gedanken entwickelten.
Esoterik und Spiritualität polarisieren derzeit die Öffentlichkeit: Für viele sind sie eine Grundlage lebenspraktischer Sinnsuche, für manche werden sie wegen angeblicher Opposition zur Wissenschaft eher als „gefährlich“ eingestuft. Ein Dialog scheint kaum mehr möglich. Dabei gibt es eine – leider kaum beachtete – akademische Forschung zum Thema.
Demeter forscht mit unterschiedlichen Methoden. Neben klassischen naturwissenschaftlichen Methoden werden auch neue Methoden der Qualitätsfeststellung eingebracht, z.B. durch verschiedene „bildschaffenden Methoden“ oder der „Bildekräfteforschung“, bei der der menschliche Körper als „Resonanzorgan“ eingesetzt wird. Kritikern, die z.B. biologisch-dynamischen Präparaten den Sinn absprechen, werden Forschungen entgegen gehalten, die eine signifikante positive Wirksamkeit nachweisen
In welchem Verhältnis stehen Wissenschaft, Gesellschaft und Anthroposophie heute? Es werden vier grundlegende Thesen diskutiert: 1. Die naturwissenschaftliche Denkweise ist Steiner nicht fremd, sondern bildet für ihn eine Grundlage der Anthroposophie. 2. Das Verhältnis von Steiner und der Wissenschaft ist eine mehrschichtige Antwort. 3. Der Wissenschaftsbegriff heute unterliegt einer falschen Verkürzung. 4. Die Wissenschaft wird mit falschen Erwartungen überladen und gerät immer mehr in die Gefahr einer Politisierung.