Rudolf Steiner legte 1924 die Grundlage der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Heute gibt es in Deutschland über 1.600 Höfe und 500 Verarbeiter und Händler, weltweit wird diese Form der Landwirtschaft von ca. 5.600 Unternehmen praktiziert. Demeter ist der älteste Bioverband in Deutschland, seine Richtlinien gelten als die strengsten im Ökolandbau.
1919 öffnete in Stuttgart die erste Waldorfschule, 1920 der erste Waldorfkindergarten. Die Waldorfpädagogik stellt den ganzen Menschen in den Mittelpunkt ihres Handelns. Diese Bewegung ist weltweit auf über 1.800 Kindergärten und 1.200 Schulen angewachsen, davon in Deutschland 565 Kindergärten und 252 Schulen.
Die anthroposophisch erweiterte Medizin setzt auf eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen. Heilmittelfirmen wie Weleda und Wala produzieren Arzneimittel für anthroposophische Therapien. In Deutschland gibt es rund 1.300 qualifiziert weitergebildete Ärztinnen und Ärzte, 1.750 Therapeutinnen und Therapeuten, 22 medizinischtherapeutische Kompetenzzentren, 20 ambulante Pflegedienste und 12 Klinikeinrichtungen.
Die anthroposophische Heilpädagogik entstand 1924. Sie baut auf die individuellen Entfaltungskräfte jedes Menschen. Inzwischen gibt es ca. 260 Einrichtungen in Deutschland – neben Förderschulen und -internaten auch inklusive Werkstätten und Lebensorte für erwachsene Menschen mit Assistenzbedarf.
Der anthroposophische Kunstimpuls manifestiert sich in vielfältiger Weise. Die Bewegungskunst Eurythmie wird als Bühnenkunst, in der Waldorfpädagogik und als Therapiemethode praktiziert. Auch in den Bildenden Künsten – besonders sichtbar in der Architektur – haben sich Anregungen von Rudolf Steiner stilbildend niedergeschlagen.
Im Austausch zwischen Priesterinnen, Priestern und Rudolf Steiner entwickelte sich die Bewegung für religiöse Erneuerung. So entstand 1922 die Christengemeinschaft mit gegenwärtig rund 100 Gemeinden in Deutschland sowie rund 100 Gemeinden in anderen Ländern.
Nachhaltige, am Menschen orientierte Geschäftsmodelle pflegen Finanzinstitute wie Triodos und GLS Bank sowie andere Organisationen und Unternehmen mit anthroposophischen Wurzeln. Häufig sind sie vom Gesellschaftsimpuls Rudolf Steiners, der Idee der „Sozialen Dreigliederung“, inspiriert.