Räume – Raum schaffen – Zwischenräume – Begegnung – Gestaltung – Impulse – Entwicklung
Das Arbeitstreffen im April der Jungen Hochschule
Räume schaffen für ein bewusstes, ganzheitliches Leben ist für mich, gerade in der heutigen Zeit, wichtig. Das richtige Handwerkszeug zu entwickeln, um diese Räume füllen, gestalten und entstehen lassen zu können, ist meiner Meinung nach unerlässlich! Der Schulungsweg, der in den Klassenstunden von Rudolf Steiner aufgezeigt wird, ist eine Möglichkeit, sich solch ein Handwerkszeug zu erarbeiten. Durch die Begegnung mit anderen Menschen entsteht dann die Möglichkeit, nicht nur im eigenen Universum zu bleiben, sondern zu fragen, zu antworten, zuzuhören, zuzustimmen, zu diskutieren, zu kommunizieren, zu beobachten, zu konfrontieren, eigene Denkanstöße, Impulse, Fragen, Ideen, Gedanken, Handlungsansätze zu bekommen, um dies alles weiter in den persönlichen Alltag zu tragen, zu verwandeln und damit bewusster den eigenen nächsten Schritt zu gestalten.
Diesen Raum der Begegnung und Auseinandersetzung mit einem Thema haben wir Ende April während unseres Arbeitstreffens der „Jungen Hochschule“ geschaffen. Eines der Themen war die Auseinandersetzung mit dem „Raum“. So viele unterschiedliche Menschen zu solch einem Treffen kommen, so viele unterschiedliche Arbeitsansätze haben wir auch, um ein Thema von verschiedenen Perspektiven beleuchten zu können. Wir versuchten uns zusammen mit dem Architekten Jens Heissler dem Thema Raum von den unterschiedlichsten Seiten zu nähern: Wie stehe ich im Raum? Was ist der physische Aufbau des Raumes? Was sind architektonische Gesetzmäßigkeiten? Welche unterschiedlichen Raumqualitäten gibt es? Was für unterschiedliche Qualitäten haben Tiefen, Weiten und Höhen? Wie fühlen sich Tiefen, Weiten und Höhen an, wie können sie in der Bewegung wahrgenommen werden, wo fangen sie an, wo hören sie auf?
Im Alltag beschäftige ich mich halb unbewusst, halb bewusst mit dem Gestalten, Ausführen und Bewältigen meiner aktuellen und kommenden Aufgaben. Ich versuche, mit Gegebenheiten umzugehen und die Dinge, die mir wichtig sind, auf die mir gemäße Weise zu bewältigen und einzubringen. Meistens ohne zwischendurch innezuhalten, zu reflektieren, kurz nachzudenken, nehme ich mir häufig zu wenig Zeit für eine Begegnung, einen Austausch oder einen neuen Impuls. Eine Zeit lang geht das, aber irgendwann fühle ich mich unerfüllt und unvollständig, weil meine Lernprozesse und Aufgaben unbewusst an mir vorüberziehen.
Begegnungsräume, Lern- und Austauschplattformen wie die Arbeitsgruppe der „Jungen Hochschule“ bieten die Möglichkeit eines wachen, bewussten Ergreifens des eigenen Entwicklungsprozesses. Dafür bin ich sehr dankbar!