10 Jahre Sekretariatsarbeit bei der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland
Drei Abschiedsfragen an Ute Finkbeiner
Sebastian Knust: Sie stehen nun am Ende einer langen Berufslaufbahn bei der Anthroposophischen Gesellschaft. Zuletzt haben Sie viele Jahre im Sekretariat der Landesgesellschaft gearbeitet. Wie fühlen Sie sich bei diesem Abschied?
Ute Finkbeiner: So wie das eben beim Verlassen eines vertrauten und liebgewonnenen Umfeldes ist: wehmütig! Aber ich freue mich jetzt auf das, was kommen wird. Zunächst bedeutet es ja, viel freie Zeit und freiwerdende Energie zu bekommen für Dinge, die in der Vergangenheit etwas zu kurz gekommen sind. Besonders freue ich mich darauf, mehr für meine Enkelkinder da sein zu können und mich mehr spirituell mit der Anthroposophie beschäftigen zu können.
SK: Welche Erfahrungen haben Sie in den vergangenen Jahren im Sekretariat gemacht, die Sie hier mit uns teilen möchten? Gab es Sternstunden, bleiben Fragen offen?
UF: Ich bin erfüllt mit großer Dankbarkeit über all dasjenige, was ich erfahren und erleben durfte. Es war vor allem die Begegnung mit vielen unterschiedlichen Menschen. Hervorheben möchte ich die Sekretariatstreffen am Goetheanum. Dort wird spür- und erlebbar, dass man für eine Weltgesellschaft tätig ist. Ein wunderbares Gefühl zu wissen, in Südafrika z. B. arbeitet eine Kollegin an derselben Sache, sie bearbeitet Aufnahmeanträge in die Anthroposophische Gesellschaft (Vorbereiten der rosa Mitgliedskarte) genauso wie wir hier in Stuttgart. Wir sind auf der ganzen Welt miteinander verbunden. Mein besonderer Dank gilt aber auch meinen Kolleginnen und Kollegen. Die Zusammenarbeit klappte wunderbar! Ich habe sie alle als sehr motiviert kennen- und schätzen gelernt. – In den gut 10 Jahren meiner Tätigkeit im Rudolf Steiner Haus Stuttgart sind immer wieder neue Menschen hinzugekommen, welche eine Aufgabe innerhalb der Gesellschaft übernommen haben, andere sind gegangen. Dieser Wandel bringt naturgemäß viel neuen Schwung und Lebendiges mit sich, auch wenn mitunter sehr unterschiedliche Ansichten dabei aufgetreten sind.
SK: Was wünschen Sie der Anthroposophischen Gesellschaft für die Zukunft?
UF: Vor allem wünsche ich der Anthroposophischen Gesellschaft, dass sie außerhalb der Gesellschaft mehr wahrgenommen wird, dass viele Menschen den Zugang zu ihr finden und sie als etwas Befruchtendes und Bereicherndes für ihr Leben und für die Welt erfahren können.
SK: Vielen Dank und gute Wünsche für den weiteren Weg!
Ute Maria Finkbeiner, geboren 1955; Ausbildung zur Kontoristin, später Fortbildung zum Bilanzbuchhalter, Beschäftigung bei Steuerberater, viele Jahre bei Ex-Ehemann tätig; anschließende Sekretariatstätigkeit bei der Anthroposophischen Gesellschaft; drei Kinder und zwei Enkelkinder, das dritte ist unterwegs!