Anthroposophie als Bewusstseinsform
Ein Beitrag aus der Weihnachtsausgabe 2022 der Zeitschrift „Anthroposophie“
Was Anthroposophie ist, fällt nicht leicht, in kurzer Form angemessen darzustellen. Die wenigen prägnanten Sätze, die Rudolf Steiner formuliert hat,[1] stellen ihrerseits eher eine Erkenntnisaufforderung dar, als dass sie sich dem Verstehen leichthin zueignen.
Vermutlich besteht das ganze Lebenswerk Rudolf Steiners darin, in unterschiedlichen Perspektiven – philosophisch, theosophisch, esoterisch, künstlerisch und lebenspraktisch – die Anthroposophie beforscht und ihr eine Gestalt gegeben zu haben. Die beinah unüberwindliche Schwierigkeit, Anthroposophie darzustellen und zu erklären, besteht darin, dass sie sich der gewöhnlichen Form des vorstellenden Bewusstseins entzieht. Was die bloße Vorstellung von der Anthroposophie erfasst und beschreibt, geht an ihr geradewegs vorbei und trifft sie nicht. Kritiker und Befürworter der Anthroposophie, die sich vorstellend mit ihr befassen – sei es auch noch so gelehrsam und analytisch, sei es auch noch so ehrfurchtsvoll und gefühlsintensiv – schaffen lediglich ein Zerrbild. Du sollst Dir kein Bildnis machen … ist kein moralischer Appell, sondern eine bewusstseinsmethodische Notwendigkeit, um überhaupt Anthroposophie erfahren zu können.
In seinem philosophischen Frühwerk kritisiert Steiner in diesem Sinne die Begrenzung des vorstellenden Bewusstseins. Er befragt die Leistungsfähigkeit des Denkens. Im Anschluss an seine Goetheforschungen legt er dar, dass das gewöhnliche Denken (Vorstellen) die Welterscheinungen jeweils nur spiegele, aber deren ontologischen Gehalt nicht zu erfassen vermag. Er betrachtet das Vorstellen als ein im Bewusstsein erscheinendes Endprodukt, das weder um seine eigenen Ursprünge noch um die subtileren geistigen Qualitäten der Erscheinungswelt weiß. In den später gehaltenen Vorträgen «Allgemeine Menschenkunde …» (1919 zur Begründung der Waldorfpädagogik) spricht er davon, dass das tote Denken (gemeint ist das Vorstellen) nur ein Bild der Welt gebe, aber nicht deren Sein erfasse und dass es seinerseits nur das Tote begreife.[2] Mit dieser Auffassung steht Steiner nicht alleine da. Ähnlich sieht es auch Jean-Paul Sartre. Er formuliert fast identisch mit Rudolf Steiner: «In diesem Sinne kann man sagen, dass die Vorstellung ein gewisses Nichts enthält. […] Wie lebhaft, eindrucksvoll und stark eine Vorstellung sein mag, sie gibt ihr Objekt als nicht seiend.»[3] Auch Sartre spricht von der Möglichkeit eines anderen Bewusstseins, das seinsverbunden ist: «Wenn überhaupt ein Bewusstsein denkbar wäre, das nicht vorstellte, müsste man es verstehen als im Seienden unablösbar festgeleimt und ohne Möglichkeit, etwas anderes als das Seiende zu erfassen.»[4] Bei Sartre wird diese Bewusstseinsform als freiheitseinschränkend und festgelegt beschrieben. So sieht es auch Steiner. Das ontologisch emanzipierte, vom Sein gelöste Vorstellungsbewusstsein des modernen Menschen bildet zwar die Grundlage einer selbstbewussten Freiheitsentwicklung, allerdings zum Preis des Welt-, Seins- und auch des Spiritualitätsverlustes. Steiner möchte nicht hinter diesen Freiheitsgewinn zurückgehen. Genau dies wird aber von Kritikern der Anthroposophie und der Waldorfpädagogik vermutet, wenn sie – wie Heiner Ullrich – mit Bezug auf die Anthroposophie von einer vormodernen Weltanschauung sprechen, die einen Rückfall ins Mythische und Mystische bedeute.[5] Das ist nicht Steiners Anliegen. Deshalb betont er immer wieder den (methodischen) Wert der Naturwissenschaft als Bewusstseinshaltung der Gegenwart und ist darum bemüht, mit der Anthroposophie eine monistische Seinserfahrung und eine moderne Spiritualität zu begründen.
Er schließt dabei an Goethe an. Während der Italienischen Reise hatte sich Goethe intensiv mit der Frage nach der Urpflanze befasst. Es ging ihm darum, die Grenzen des Vorstellungsvermögens, das die Lebenssphäre der Pflanzenwelt nicht zu erreichen vermag, zu überwinden. Sein Erkenntnisweg orientiert sich unter anderem an einer Intensivierung der Beobachtung und Anschauungskraft im Umgang mit der sinnlichen Erscheinungswelt. Es heißt bei ihm: «[…] dass wir uns, durch das Anschauen einer immer schaffenden Natur, zur geistigen Teilnahme an ihren Produktionen würdig machten.»[6] Goethe suchte, mittels der Anschauung in ein monistisch-partizipatives, prozessuales Verhältnis zum Seinsgrund des Lebendigen einzutreten.
Rudolf Steiner knüpft dort an, wendet allerdings den Blick nach innen. Es geht ihm um eine Selbsterfassung des Denkens als Vollzug und Prozess. Was bei Goethe die Anschauende Urteilskraft ist, dass wird in der Introspektion Rudolf Steiners zur Seelischen Beobachtung. Während sich die phänomenologische Methode Goethes der Erscheinungswelt zuwendet, entwickelt Steiner, vor allem in «Die Philosophie der Freiheit», eine Bewusstseinsphänomenologie. Er erläutert entsprechend, dass das gewöhnliche Denken lediglich von seinen Inhalten wisse, aber nicht von der Genese derselben, nicht von der Aktivität des Denkens, das diese Inhalte erst hervorbringt.[7] Gelänge es, diese Tätigkeit in actu anzuschauen, so sei diese Beobachtung die allerwichtigste , die der Mensch machen könne. Der Mensch tritt damit bewusst in einen Vollzug ein, der durch ihn selbst getätigt und begründet ist. Zugleich berührt und erfährt er eine sich selbst begründende Sphäre geist-dynamischer Begriffe und Ideen, mit denen der Denk-Akt in ein Verhältnis des Austauschs und der Vereinigung tritt. Während Goethes Anschauende Urteilskraft zu einer Innenwelt der Außenwelt führt, erschließt Steiners Seelische Beobachtung eine (spirituelle) Außenwelt der (bewusstseinsförmigen) Innenwelt. Rudolf Steiner bezeichnet dies als «Intuition»: «Intuition ist das im rein Geistigen verlaufende bewusste Erleben eines rein geistigen Inhaltes.[8]» Es ist eine innere Aktivität, eine Hervorbringungsleistung des Subjekts, die zugleich eine Begegnungserfahrung mit einer objektiven geistigen Realität darstellt.[9]
Es lässt sich sagen: Eine frühere (voraufklärerische) Spiritualität nimmt geistige Erfahrungen ohne eine im Denken erfolgende selbstaktivierte Beteiligung des Subjekts als Offenbarungserlebnis entgegen. Viele Zeugnisse einer spirituellen Schulung vergangener Zeiten dokumentieren, dass es um eine Art Auslöschung der rationalen Stimme des Subjekts geht. Eine moderne Spiritualität, wie sie die Anthroposophie Rudolf Steiners begründet, rechnet demgegenüber mit der Selbstaktivierung des Denkens. Dieses Kriterium einer selbstaktivierten Vollzugsförmigkeit des Denkens in einer modernen Spiritualität kann dazu führen, dass eine solche Geist-Erfahrung auch als bloße Autosuggestion gedeutet wird. Aber ohne die Vollzugsform wäre das Spiritualitätskonzept ein Rückfall in eine vormoderne Bewusstseinsform, die Inhalte lediglich empfangen und nicht selbst produzieren will.[10]
Naiver metaphysischer Realismus
Steiner ist in seinem philosophischen Frühwerk gegen einen Naiven Realismus angetreten, der von einer objektiv vorhandenen Wirklichkeit ohne Beteiligung des erkennenden Subjekts spricht. Dies gilt in gleichem Sinne auch für die Anthroposophie und die durch sie erschlossene spirituelle Wirklichkeit. Auch ein naiver metaphysischer Realismus in Form eines pseudoreligiös-frömmelnden Engel-, Christus- und Elementarwesenglaubens ist mit einer modernen nachaufklärerischen Spiritualität, wie sie die Anthroposophie vertritt, nicht vereinbar. Die moderne Geist-Erfahrung ist immer auch eine Vollzugsleistung des Individuums. Anders kann der Freiheits- und Autonomiegewinn der Aufklärung nicht gewährleistet sein und anders kann in einem modernen Bewusstsein die geistige Welt nicht erfahren werden. Die Vollzugsform des Denkens, die vom Subjekt getätigt ist und zugleich ein Austausch mit objektiv sich selbst begründenden Zusammenhängen (Begriffen und Ideen) darstellt, gewährt die Freiheitserfahrung des modernen Individuums.
Man kann sich fragen, worin genau denn diese vollzugsförmige (die Vorstellungsform transzendierende) Beteiligung des Denkens bestehe, wenn es sich um geistige Inhalte handelt? Es ist im Wesentlichen eine Krafterfahrung, die einen existenziell transformatorischen Charakter hat. Cézanne hat eine solche Erfahrung in der malerischen Hervorbringung des «Montagne St. Victoire» als «réalisatio» bezeichnet.[11] Es ist die (mystische und zugleich nachaufklärerisch besonnene) Erfahrung, dass das vom Subjekt hervorgebrachte Objekt zugleich das Subjekt in neuer Gestalt hervorbringt. Es ist also weniger die Inhaltsseite, sondern eher die Form- und Kraftseite, die die Ichform des Vollzugs auch im Übersinnlichen kennzeichnet.
Rudolf Steiners Darstellung in «Von Seelenrätseln»
Um das Ideal einer Selbstvergegenwärtigung des Denkens als Vollzug bzw. Tathandlung haben bereits die Philosophen des Deutschen Idealismus gerungen, vor allem Fichte und Schelling. Sie verwenden dafür den Begriff Intellektuelle Anschauung. Auch Novalis hat im Anschluss an seine Fichte-Studien diesen Weg der vollzugsförmigen Denk-Erfahrung eingeschlagen. Er nennt dies Magischer Idealismus, wobei magisch dafür steht, dass das Subjekt über die idealistische Denkaktivität hinaus eine geistig-magische Ideenberührung objektiver Art erlebt. Novalis schreibt: «Nach Innen geht der geheimnisvolle Weg. In uns, oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten, die Vergangenheit und Zukunft. Die Außenwelt ist die Schattenwelt, sie wirft ihren Schatten in das Lichtreich. Jetzt scheint es uns freilich innerlich so dunkel, einsam, gestaltlos, aber wie ganz anders wird es uns dünken, wenn diese Verfinsterung vorbei, und der Schattenkörper hinweggerückt ist. Wir werden mehr genießen als je, denn unser Geist hat entbehrt.»[12] Die gewöhnliche Vorstellungswelt ist in dieser Sicht von Novalis eine Schattenwelt.
So beschreibt es auch Rudolf Steiner in seiner Schrift «Von Seelenrätseln» (1917). Es ist bemerkenswert, dass er mehr als zwanzig Jahre nach der Erstveröffentlichung von «Die Philosophie der Freiheit» (1894) erneut diesen Impuls einer epistemologisch begründungsfähigen Spiritualität zum einen in diesem Buch und zum anderen auch in der erweiterten Neuauflage von «Die Philosophie der Freiheit» (1918) aufgreift und stark macht. Insbesondere in «Von Seelenrätseln» wendet sich Steiner erneut der Thematik «Vorstellungsbildung» und deren Begrenzung zu.[13] Er legt dar, dass Vorstellungen der dinglichen Welt, die die alltägliche Substanz des wachen Bewusstseins bilden, lediglich Ablähmungen einer begrifflich- lebendigen Aktivität seien, die allerdings gegenüber den bewussten Vorstellungen vor bewusst ist. Er schreibt: «So wie die Vorstellungen ihrem ureigenen Wesen nach sind, bilden sie zwar einen Teil des Lebens der Seele; aber sie können nicht in der Seele bewusst werden, so lange diese nicht ihre Geist-Organe bewusst gebraucht. Sie bleiben, so lange sie ihrem Eigenwesen nach lebendig sind, in der Seelenbewusst. Die Seele lebt durch sie, aber sie kann nichts von ihnen wissen. Sie müssen ihr eigenes Leben herabdämpfen, um bewusste Seelenerlebnisse des gewöhnlichen Bewusstseins zu werden. Diese Herabdämpfung geschieht durch jede sinnliche Wahrnehmung. So kommt, wenn die Seele einen Sinneseindruck empfängt, eine Herablähmung des Vorstellungslebens zustande; und die herabgelähmte Vorstellung erlebt die Seele bewusst als den Vermittler einer Erkenntnis der äußeren Wirklichkeit. Alle Vorstellungen, die von der Seele auf eine äußere Sinnes-Wirklichkeit bezogen w erden, sind innere Geist- Erlebnisse, deren Leben herabgedämpft ist.»[14] Das ist also gemeint, wenn Rudolf Steiner schreibt, dass das Denken nur Totes erfasse.[15]Die sich an den Sinneserfahrungen entzündende (zunächst unbewusste) Denkaktivität führt zu geistig lebendigen Begriffen und Ideen, die in dem Moment, in dem sie an die Sinneserfahrung herangeführt werden, in ihrer geistlebendigen Realität herabgedämpft und abgelähmt werden und dadurch erst zu bewussten Vorstellungen der Erscheinungswelt führen. Steiner macht dann darauf aufmerksam, dass diese Abbildfunktion der Vorstellung, von der das Bewusstsein gewöhnlich geprägt ist, nur einen Teil ihres Wesens ausmache. «Man kann Vorstellungen, die man durch die Sinnes-Erlebnisse gewonnen hat, so im Bewusstsein halten, dass man in ihnen das Nachbilden der sinnenfälligen Wirklichkeit erlebt. Und man kann sie auch so erleben, dass man die Kraft in der Seele wirksam sein lässt, die sie in derselben durch dasjenige ausüben, was sie sind, abgesehen davon, dass sie ein Sinnliches abbilden.»[16] Wie auch schon im 3. Kapitel von «Die Philosophie der Freiheit» wendet sich Steiner hier der ansonsten un- bzw. vorbewussten Aktivitäts- und Kraftseite des Denkens bzw. der Vorstellung zu. Die Seelische Beobachtung führt in diesem Sinne zur Erfassung der Genese der Vorstellungsbildung. Das Denken wird sich dabei seines eigenen geistrealen Ursprungs bewusst. Darin erblickt Steiner das eigentliche Wesen der Vorstellung: «Die der Vorstellung durch ihr eigenes Wesen entsprechende Entwicklung ist die, in der Entwicklung der Seele als Kraft zu wirken.»[17] Steiner nimmt einen Vergleich mit einem Samenkorn vor, das einerseits als Nahrung verwendet wird und das andererseits als Samen die Entwicklung einer neuen Pflanze ermöglichen kann: «Ja, man kann sagen, wie die Verwendung als Nahrungsmittel etwas für das Samenkorn ganz Äußerliches ist, so ist es das erkenntnismäßige Nachbilden für die Vorstellungen. In Wahrheit ergreift in den Vorstellungen die Seele ihr eigenes sich entwickelndes Wesen. Und erst durch die eigene Tätigkeit der Seele geschieht es, dass die Vorstellungen zu Vermittlern der Erkenntnis einer Wirklichkeit [18] Letzteres bleibt gewöhnlich unbewusst und kann erst durch eine Schulungsbemühung ins Bewusstsein gehoben werden. Dies ist die Zielrichtung des anthroposophischen Schulungsweges, dass die vorbewusste aktive Vollzugsform des Denkens in der Bildung der gegenständlichen Vorstellung als deren geistiger Ursprung bewusst wird. In einer solchen lebendigen Vorstellung (Steiner spricht hier auch von lebendigen Begriffen) kann erst der geistige Grund der Welterscheinungen aufzuscheinen beginnen. – Wie die Intuition in Rudolf Steiners Darstellung die denk-aktive Vereinigung mit einem geistdynamischen Denkinhalt ist, so erschließt sich in den lebendigen Begriffen und Vorstellungen die Erfahrung, einer geistigen Verbindung mit der sinnlichen Erscheinungswelt, die auch schon Goethe kannte. Es heißt als Meditationssatz: «Ich empfinde mich denkend eins mit dem Strome des Weltgeschehens.»[19]
Problem einer nominalistischen Esoterik
Rudolf Steiner wollte ursprünglich nicht, dass seine Vorträge mitgeschrieben und verbreitet werden. Sie dienten der geistigen Schulung und sollten nicht allein um ihrer Inhalte willen rezipiert werden. Er konnte dies aber nicht regulieren und kontrollieren, daher hat er zur Vermeidung von gravierenden Fehlern nur von ihm autorisierte Personen mit der Stenografie seiner Vorträge betraut. Diese wurden dann zumeist ohne seine Durchsicht veröffentlicht. Er legte fest, dass alle Vorträge einen sogenannten «Schutzvermerk» erhalten. Es heißt entsprechend in den Statuten zur Begründung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft, dass die V ortragszyklen «als Manuskript für die Angehörigen der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft, Goetheanum, Klasse. gedruckt»[20] seien. «Es wird niemand für diese Schriften ein kompetentes Urteil zugestanden, der nicht die von dieser Schule geltend gemachte Vor-Erkenntnis […] erworben hat.[21]» Die Vorträge dienen in diesem Sinne den Mitgliedern der Freien Hochschule als Material ihrer meditativen Schulung. Nicht die darin zum Ausdruck kommenden Inhalte, die vorstellungsförmig aufgefasst werden können, sind das Entscheidende, sondern die darin liegende Anregung, die gewöhnliche Vorstellungsform des Bewusstseins zu transzendieren. In seinem sogenannten Bologna-Vortrag vom 8. April 1911 anlässlich des 4. Internationalen Kongresses für Philosophie erläutert Rudolf Steiner, wie mit geisteswissenschaftlichen Inhalten umgegangen werden möge: «Der Geistesforscher in dem hier gemeinten Sinne sucht nach Seeleninhalten, die ähnlich sind den Begriffen und Ideen des gewöhnlichen Lebens oder der wissenschaftlichen Forschung; allein er betrachtet diese zunächst nicht in Bezug auf ihren Erkenntniswert für ein Objektives, sondern er lässt sie in der eigenen Seele als wirksame Kräfte leben. Er senkt sie gewissermaßen als geistige Keime in den Mutterboden des seelischen Lebens und wartet in einer vollkommenen Seelenruhe ihre Wirkung auf das Seelenleben ab.»[22] Es wird auch hier von der Kraftseite der Vorstellungen gesprochen, die in der allein inhaltlichen Rezeption nicht zum Tragen kommen kann. Es wäre umgekehrt so, dass die allein vorstellungsförmige Vergegenwärtigung geisteswissenschaftlicher Inhalte zu Missverständnissen führe. Es heißt (ebenfalls in dem Bologna-Vortrag): «Hier aber ist auch der Grund zu suchen, warum die Darstellungen des Geistesforschers so leicht missverstanden werden können. Es kommt nämlich bei ihm wirklich weniger darauf an, was er sagt, sondern wie er spricht. In dem ‹Wie› liegt der Abglanz seiner übersinnlichen Erlebnisse.»[23]
Das hier formulierte Missverständnis ist gravierend. Wenn die sich in der Schulung der seelischen Beobachtung selbst vergegenwärtigende Vollzugsförmigkeit des denkenden Bewusstseins in der Auffassung anthroposophischer Inhalte außer Acht gelassen wird, dann wird Anthroposophie missverstanden. Dieses Missverstehen ist gegenwärtig aber allenthalben sowohl bei Kritikern der Anthroposophie als auch bei deren Vertretern vielfach zu beobachten. Auf Basis des zur Verfügung stehenden Gesamtwerks Rudolf Steiners werden tiefe esoterische Zusammenhänge allein als Inhalte und lediglich nominell verwendet.
Daran werden, je nachdem, welcher Gruppe man angehört, abwertende bzw. affirmative Urteile angeschlossen. Eine starke Parteilichkeit, die das Kritik- bzw. Zustimmungsbedürfnis unterstützt, geht mit diesem Missverständnis einher. In dieser Form ist die Spiritualität der Anthroposophie nicht lebensfähig. Es bedarf zur Auffassung der Anthroposophie eines dazu befähigten Bewusstseins. Es ist wie bei dem Spiel auf einer Geige. Sie kann nur gespielt werden, wenn die Befähigung dazu vorhanden ist. Es ist dann auch den lediglich Zuhörenden möglich, bei entsprechender innerer Haltung, die musikalische Qualität des Spiels aufzufassen und eine musikalische Sensibilisierung zu erfahren. Darin liegt unter anderem der Mitteilungswert anthroposophischer Inhalte. Das Vorstellungsbewusstsein verhält sich aber gegenüber der Virtuosität des Geigenspiels so wie ein Zuhörer, der sich lediglich an der Mimik des Violinisten erfreut oder sich davon abwendet. Die bloße Vorstellung erreicht nicht die Spiritualität der Anthroposophie, auch wenn sie sie nominell zitiert.
Dabei ist ein bloß vorstellendes Bewusstsein, das sich auf Sinneserlebnisse stützt, im Prinzip ungefährdeter als ein solches, das sich mit geisteswissenschaftlichen Inhalten befasst. Denn die sinnlichen Erscheinungen sind ja immerhin der eigenen Überschau entnommen. Wird dieses inhaltsbedürftige Vorstellen aber auf geistige Mitteilungen bezogen, dann entzieht es sich der eigenen Überschau und wird als gültige Lehre übernommen und in der Folge zumeist dogmatisch nach außen vertreten. Es ist eine Art anthroposophisches Tik-Tok. Dieses Internetmedium ermuntert unter anderem dazu, populäre Musik mit Mundbewegungen und tanzförmigen Darstellungen zu imitieren und zu präsentieren. Viele sekundär anthroposophische Darstellungen imitieren vergleichbar ohne eigene Vollzugsform die Aussagen Rudolf Steiners und schließen daran Urteils- und Parteilichkeitsformen an.
Die Esoterik der Anthroposophie ist nicht in Inhalten erfassbar. Sie eignet sich nicht der Vorstellungsform zu. Esoterik ist eine Schulungsleistung des Individuums und kann nur als Vollzugsform des Denkens erfahren werden. Sie ist prozessual und keine gewordene geronnene Erkenntnis. Daher ist sie unverfügbar. Sie kann nicht für Argumentationen, Schlussfolgerungen, Urteilsmuster oder als Wissensbestand einfachhin verwendet werden. Dies wäre ein naiv realistischer Irrtum. Sie ist die geistige Lebensform der Anthroposophie, die nur im meditativen Vollzugsbewusstsein erfahrbar ist. Alle sogenannten esoterischen Mitteilungen können und sollen d aher nicht allein als Inhalte aufgefasst (und verbreitet) werden, sondern sie dienen vor allem der Schulung. Sie können als Inhalte eine Perspektiv- und Blickerweiterung l eisten, die die Enge des gewöhnlichen Vorstellungslebens überschreitet. Sie können im Sinne Goethes als Organe der Anschauung[24] die Beobachtung sensibilisieren und damit allmählich tiefere Erfahrungsebenen erschließen. Sie können auch beispielsweise in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft eine handlungspraktische Bedeutung in einem geistig sensibilisierten Naturbezug erhalten, wobei auch hier die Haltung entscheidend ist.
Der hier verwende Begriff nominalistische Esoterik ist im Sinne des Dargelegten eigentlich ein Oxymoron, wie etwa ein «stummer Schrei», eine «kalte Wärme» oder eine «lichte Finsternis». Esoterik ist der Ausdruck für eine erfüllte, authentische, Form und Inhalt zur Deckung bringende Spiritualität und verflüchtigt sich im Nominalismus des vorstellenden Bewusstseins.
Nachbemerkung
Das hier vorgestellte Anthroposophieverständnis ist wesentlich geprägt durch biografisch frühe Begegnungen mit Werk und Person von Herbert Witzenmanns. Er vertritt wohl wie kaum ein anderer Schüler Rudolf Steiners eine spirituell dimensionierte Epistemologie bzw. eine epistemologisch erschlossene Spiritualität. Ich bin davon überzeugt, dass der von ihm und auch von anderen Persönlichkeiten vertretene Ansatz einer erkenntniswissenschaftlichen Erschließung der Anthroposophie sehr entscheidend für das lebendige Fortbestehen und auch für ihren gesamtgesellschaftlichen Einfluss und ihre Wirkung ist. Die von der Anthroposophie ausgehenden Menschlichkeitsimpulse sind aus meiner Sicht für die Gesellschaft der Gegenwart notwendig und wertvoll:
- eine Achtung der jedem Menschen innewohnenden geistigen Individualität,
- damit verbunden eine freiheitsfördernde und -wahrende Sicht auf den Menschen als schöpferisches Wesen,
- eine Impulsierung einer nicht-hierarchischen und nicht allein gesinnungs- oder gemütsbezogenen Gemeinschaftsbildung,
- eine ökologisch bewusste Anerkennung und Pflege der natürlichen Mit- und Umwelt,
- die Eröffnung einer universalen spirituellen Sinngebungsperspektive.
Es ist wichtig, dass diese Impulse, die sicherlich in unterschiedlicher Gewichtung auch anderen humanistischen Strömungen eigen sind und die seitens der Anthroposophie einen umfassenden Begründungszusammenhang erhalten, eine starke Verbreitung finden können. Neben den großen Herzens- und Tatkräften, die für eine zivilisatorische Wirksamkeit der Anthroposophie entscheidend sind, halte ich eine wissenschaftlich und forschungsbasierte Vertretung und Darstellungsform für bedeutsam und angemessen.
In meiner beruflichen Tätigkeit an der Alanus-Hochschule in Alfter als Professor für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Waldorfpädagogik habe ich in v erschiedenen Veröffentlichungen versucht, das Verhältnis von Anthroposophie und Waldorfpädagogik in diesem Sinne zu bearbeiten und zu balancieren[25]. Ich habe in diesem Kontext in einem methodischen Verständnis von einem «Anthroposophieverzicht» und von einer «Waldorfpädagogik ohne Esoterik» gesprochen. Diese Formulierungen wurden in darauf erfolgenden kritischen Erwiderungen nicht methodisch genommen als notwendige erkenntnisasketische Schritte, die in etwa der husserlschen «Epoché» entsprechen, also einer Urteils- bzw. hier Weltanschauungsabstinenz, sondern sie wurden als Verrat an der Anthroposophie und als Anbiederung an den wissenschaftlichen Mainstream verstanden.[26] Dies ist nicht gemeint gewesen. Ich sehe aber an den Reaktionen, dass ich mich in der Sache besser erklären muss.
Wie angedeutet, geht es bei einem urteils- bzw. vorstellungsredukionistischen[27] Umgang mit der Anthroposophie darum, sich über die gewordene Vorstellungsform, in der anthroposophische Inhalte gewöhnlich aufgenommen und verbreitet werden, erkenntnismethodisch aufzuklären und sich in der Folge davon freizumachen, damit nicht die Doktrin und die Dogmatik im Vordergrund stehen. Darin eine Anpassung an einen naturwissenschaftlichen Reduktionismus zu vermuten oder darin ein bloß selektives Anthroposophieverständnis zu sehen[28] und dagegen dann glauben vorgehen zu müssen, bedeutet eine Verkennung der phänomenologischen Methode. Es ist so, als würde man eine Vogelscheuche erst schaffen, um dann davor zu warnen.
Rudolf Steiner hat einmal ausgeführt: «Phänomenologie, das ist das Ideal des wissenschaftlichen Strebens, das in der Anthroposophie vorliegt[29].» Es ist eben Kern eines phänomenologischen Vorgehens, sich seiner eigenen Erkenntnis- und Anschauungseinstellungen bewusst zu werden, damit der Gegenstand der Betrachtung nicht allein in subjektperspektivischer Verzerrung wahrgenommen wird. Soweit es sich um allein gedankliche Gegenstände und Fragestellungen handelt, hat man es in der Konsequenz vergleichsweise harmlos ggf. nur mit Irrtümern zu tun. Auch diese können schwerwiegend sein. Wenn die Anthroposophie aber in Lebens- und Handlungsfelder (wie beispielsweise in der Waldorfpädagogik) eintritt, ist die behutsame, erkenntnisbewusste Urteilsbildung bzw. - zurückhaltung von eminenter Wichtigkeit. Jeder verstellte Blick, jede dogmatische Vertretung von Urteilen und jede Meinungsbildung hat in der Pädagogik direkte zwischenmenschliche Konsequenzen und kann mitunter einen außerordentlichen biografischen Schaden hinterlassen. Daher konstatiere ich mit großer Hochachtung, dass Rudolf Steiner in der Waldorfpädagogik auf bewundernswerte Weise zurückhaltend mit anthroposophisch-esoterischen Aussagen und Inhalten umgegangen ist. Die Schülerinnen und Schüler stehen im Zentrum. Die Anthroposophie dient allein dazu, die Lehrerinnen und Lehrer zu befähigen, eine gute Pädagogik zu gewährleisten. Sie darf nicht weltanschaulich überformend in den pädagogischen Prozess eingreifen. Wo dies geschieht, können Schädigungen für die anvertrauten Kinder und Jugendlichen auftreten und es wird auch die Anthroposophie selbst beschädigt, da ihrem Geist zuwider gehandelt wird.
Mir wurde in diesem Zusammenhang auch immer wieder vorgeworfen, dass ich mich von den Kritikern und Gegnern der Anthroposophie nicht genügend abgrenze und sogar – beispielsweise in der online-Zeitschrift «Steiner Studies» – mit manchen von ihnen zusammenarbeite. Ich unterscheide sehr wohl zwischen Kritikern und Gegnern. Mit Gegnern, die der Anthroposophie und anthroposophischen Initiativen ihr Existenzrecht absprechen und versuchen, sie in ihrer Entwicklung zu beeinträchtigen und ihnen die Existenzgrundlage zu nehmen, halte ich einen Austausch nicht für sinnvoll. Bei Kritikern ist dies anders. Auch wenn ich nicht alle Kritiken teile und in der Sache dann dagegen argumentiere, so schätze ich viele Kritiker, weil sie zum Teil zurecht den Finger in die Wunde legen. Ihr Hauptvorwurf betrifft eine religiös-mythische, vorwissenschaftliche Weltanschauung. Wenn diese Beurteilung auch nicht – in meiner Sicht – auf Rudolf Steiner zutrifft, so doch zum Teil auf manche anthroposophischen Veröffentlichungen, Zeitschriftenprojekte und Einrichtungen. Seitens der Kritiker wird dies markiert und ich bin dankbar, darauf aufmerksam zu werden, um noch entschiedener an einer wissenschaftlich gültigen Anthroposophieform zu arbeiten.
Prof. Dr. Jost Schieren | geb. 1963. Studium der Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte in Bochum und Essen. Gaststudent in Ann Arbor ( Michigan, USA). Promotion zu dem Thema «Anschauende Urteilskraft. Methodische und philosophische Grundlagen von Goethes naturwissenschaftlichem Denken». 1996 bis 2006 Deutschlehrer an der Rudolf-Steiner-Schule in Dortmund und von 2004 bis 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Paderborn. Seit 2008 Professor für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Waldorfpädagogik und Dekan des Fachbereichs Bildungswissenschaft an der Alanus-Hochschule in Alfter.
1 «Anthroposophie ist ein Erkenntnisweg, der das Geistige im Menschenwesen zum Geistigen im Weltenall führen möchte.» In Rudolf Steiner: Anthroposophische Leitsätze. (GA 26), Dornach 2013, S. 14, Leitsatz 1.
2 Vgl. Rudolf Steiner: Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik. (GA 293), Dornach 2019, 3. Vortrag: «Wenn wir der Natur so gegenüberstehen, dass wir ihr unsere Denkseite, unsere Vorstellungsseite zuwenden, dann fassen wir eigentlich von der Natur nur das auf, was in der Natur fortwährendes Sterben ist.» (S. 56) Und: «Der Mensch steht, indem er der Natur gegenübersteht, durch sein Verstandesmäßiges der Natur gegenüber und fasst dadurch alles das von ihr auf, was in ihr tot ist, und eignet sich von diesem Toten Gesetze an.» (S. 58).
3 Jean Paul Sarte: Das Imaginäre. Phänomenologische Psychologie der Einbildungskraft. Hamburg 1980, S. 57.
4 Ebd., S. 291.
5 Vgl. Heiner Ullrich: Rudolf Steiner. Leben und Lehre. München 2011: «Hier geht die vorneuzeitliche dogmatisch-metaphysische Spekulation des Neuplatonismus über in die bewusst remythisierende Weltdeutung der Theosophie.» (S. 109f.) Vgl. ebenso: Heiner Ullrich: Waldorfpädagogik. Eine kritische Einführung. Basel 2015, S. 143f.
6 Johann Wolfgang von Goethe: Goethes Werke. Hamburger Ausgabe. Hg. Erich Trunz. Anschauende Urteilskraft. Bd. 13, S. 30f.
7 Vgl. Rudolf Steiner: Die Philosophie der Freiheit. (GA 4), 3. Kapitel.
8 Ebd. 9. Kapitel, S. 146.
9 Eine konstruktivistische Position der Philosophie der Gegenwart betrachtet das Denken als allein subjektives Erzeugnis des Menschen, das keinen Anspruch auf Objektivität erheben kann. Eine Ausnahme in der Gegenwartsphilosophie bildet die Position von Markus Gabriel und weiteren Vertretern des sogenannten «Neuen Realismus». Vgl. Markus Gabriel (Hg.): Neuer Realismus. Berlin 2014.
10 Ein solches Missverständnis findet sich bei Frank Linde in seinem Aufsatz zu Christian Clements «Imagination und Halluzination. Christian Clements Bild der Geistesforschung Rudolf Steiners» in «die Drei» 2015, Heft 11. Linde argumentiert dort, dass Clement einen nur subjektiven Spiritualitätsbegriff habe. Christoph Hueck hat dies in seinem Aufsatz «Die geistige Welt als ‹Projektion›? Ein Beitrag zur Diskussion um die SKA» in «Anthroposophie» 278, Weihnachten 2016, S. 361) richtiggestellt. Er schreibt: «Vielmehr hat Clement in einer verdichteten […] Form den erkenntnistheoretischen und zugleich mystischen Kern der Anthroposophie charakterisiert: Die Selbstbewusstwerdung des geistigen
Seinsgrundes im menschlichen Erkennen.»
11 Vgl. Michael Doran (Hg.): Gespräche mit Cézanne. Zürich 1982.
12 Novalis: Blüthenstaub. In: Novalis: Die Christenheit oder Europa und andere philosophische Schriften. Köln 1996, S. 103.
13 Johannes Kiersch hat dankenswerterweise verschiedentlich auf die Bedeutung von Rudolf Steiners Schrift «Von Seelenrätseln» hingewiesen, insbesondere in: «Vom Land aufs Meer. Steiners Esoterik in verändertem Umfeld», Stuttgart 2008.
14 Rudolf Steiner: Von Seelenrätseln. (GA 21), Dornach 1983, S. 26.
15 Vgl. Fußnote 2.
16 Rudolf Steiner: Von Seelenrätseln. A. a. O., S. 23f.
17 Ebd., S. 24.
18 Ebd., S. 25.
19 Rudolf Steiner: Die Schwelle der geistigen Welt. (GA 17), Dornach 2009, S. 12.
20 Rudolf Steiner: Die Weihnachtstagung zur Begründung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. (GA 260), Dornach 1994, S. 52.
21 Ebd.
22 Rudolf Steiner: Philosophie und Anthroposophie. (GA 35), Dornach 2014, S. 115.
23 Ebd., S. 128.
24 Vgl. Goethe: «Eine Idee über Gegenstände der Erfahrung ist gleichsam ein Organ, dessen ich mich bediene, um diese zu fassen, um sie mir eigen zu machen.» Brief an Sömmering vom 28. August 1796. In: Goethe Briefe und Briefe an Goethe. Ausgabe in 6 Bänden. Hg. Karl Robert von Mandelkow. Bd. 2. München 1988, S. 237.
25 Vgl. Jost Schieren: Anthroposophie und Waldorfpädagogik – ein Spannungsfeld. In: Jost Schieren (Hg.): Handbuch Waldorfpädagogik und Erziehungswissenschaft. Standortbestimmung und Entwicklungsperspektiven. Weinheim Basel 2016; ders.: Der Weltanschauungsvorwurf. Vom Einfluss der Anthroposophie auf die Waldorfpädagogik – Eine Frage der Form und des Maßes. Rezension zu: Heiner Ullrich: Waldorfpädagogik. Eine kritische Einführung. In: www.rosejourn.com, Vol 6, No 1 (2015): https://www.rosejourn.com/index.php/rose/article/view/257/256, abgerufen am 1.11.2022; ders.: Die Wissenschaftlichkeit der Anthroposophie. In: www.rosejourn.com, Vol 2, No 2 (2011): https://www.rosejourn.com/index.php/rose/article/view/78/105, abgerufen am 1.11.2022; ders.: Anthroposophie in der Kritik. In «Anthroposophie» 299, Ostern 2022, S. 1.
26 Vgl. die Zuschriften von Christian Giersch, Friedrich Schmidt-Hieber, Arnim Husemann in «Anthroposophie» 300, Johanni 2022, S. 182, und die weitere Zuschrift von Klaus Müller in «Anthroposophie» 301, Michaeli 2022, S. 283.
27 Vgl. die Zuschriften von Christian Giersch, Friedrich Schmidt-Hieber, Arnim Husemann in «Anthroposophie» 300, Johanni 2022, S. 182, und die weitere Zuschrift von Klaus Müller in «Anthroposophie» 301, Michaeli 2022, S. 283.
28 Vgl. Mathias Maurer: Steiner selektiv. In: Anthroposophie weltweit, 31.5. 2022:, https://anthroposophie.org/de/nachrichten/rudolf-steiner-selektiv, abgerufen am 1.11.2022.
29 Rudolf Steiner: Fachwissenschaften und Anthroposophie. (GA73a), Dornach 2005, S. 318. An anderer Stelle heißt es entsprechend: «Deshalb ist dasjenige, was Geisteswissenschaft will, nichts anderes als Phänomenologie […]» (Ebd., S. 418.).