Jugend-Initiativ-Kreis Treffen in Stuttgart
Auf dem Weg zu einer Jugendsektion in Deutschland?
Seit zwei Jahren treffen sich junge Menschen in Stuttgart, um sich intensiver mit der Anthroposophie und der Anthroposophischen Gesellschaft zu beschäftigen. Die ca. 15 Mitglieder arbeiten an dem „Jugendkurs“ von Rudolf Steiner, „Die Erkenntnis-Aufgabe der Jugend“ und Steiners Ansprache in Arnheim vom 20. Juli 1924. Mit dabei sind unter anderem: Ann-Christin Momsen, Mischka Kaiser, Sebastian Knust, David Richardoz, Tanja Rüter, Alina Pyka, Magdalena Ries, Jonas Rybak, Johanna von Bleichert, Matthias Niedermann, Lisa van Holsteijn und Michael Schmock.
Beim letzten Treffen im März entstand bei den Teilnehmenden die Frage nach einer Jugendsektion in Deutschland. Wir haben diesmal die Arnheimer Ansprache gelesen und uns über den Duktus, die wegweisenden Motive und die Wirkung des Inhaltes ausgetauscht. Hier finden sich Sätze wie: „Das Leben der Welt muss in seinen Fundamenten neu gegründet werden“, „Flamme werden“ oder „Das Zusammenwachsen mit der Geistigkeit wird das volle Jugenderlebnis sein“. Es geht in dem Text um „Mut“, um das „Ätherherz“ und um das „Zusammenwachsen mit der Flamme“. Wir haben uns darüber ausgetauscht, was diese eindringlichen Worte Rudolf Steiners mit uns machen, wie unsere Seelen reagieren und mitschwingen.
Dann ging es um das Verständnis einer möglichen Jugendsektionsarbeit, um die Frage, was in Dornach geschieht, in den Niederlanden oder in Argentinien, wo es aktive Gruppen gibt. Das Gespräch schwankte zwischen dem Motiv, offene Räume zu schaffen, die nicht vorab durch Organisationselemente strukturiert werden, und den Impulsen, bald in die Tat zu kommen. Es soll mit Dornach Kontakt aufgenommen werden, eine Reise in die Niederlande steht an, aber auch das Vorhaben, ältere Menschen zu besuchen, um deren anthroposophische Lebensmotive kennen zu lernen. Eine Socialmedia-Gruppe entstand, um alle „auf dem Laufenden zu halten“, sowie eine Vorbereitungsgruppe für das nächste Treffen im Herbst.
In einer offenen, herz-getragenen Atmosphäre entstand erstmalig ein Raum, der es ermöglichte, in eine Initiativ-Entfaltung über zu gehen. Die vielen Gespräche der letzten 10 Jahre zum Thema „Jugendsektion“ waren immer wieder von einer skeptischen Zurückhaltung geprägt. Die Organisationshülle einer Dornacher Sektion war sehr undurchschaubar fremd und es entstanden bislang keine lebendigen Verbindungen. Es scheint so, dass diese Hürde nun genommen werden kann – durch eigene Initiative. Ich selbst bin sehr angetan von diesem Schritt und freue mich, dass im Sommer mehrere individuelle Kontakte aufgebaut werden und es im Herbst gemeinsam weitergeht.
Michael Schmock, AGiD Generalsekretär