Das Neue fördern! Was macht Bildung zukunftsfähig?
Zweites überregionales Bildungsforum in Mannheim
Am 28. November fand das zweite deutschlandweite Bildungsforum in Mannheim statt. Von den ca. 60 Teilnehmenden waren etwa 30 Jüngere (Studierende und Auszubildende) und 30 Verantwortliche aus den Bildungsorganisationen in ganz Deutschland. Nach dem ersten Forum (im Mai 2022 in Stuttgart) ging es diesmal um eine Vertiefung in Fragestellungen, die die Bildung fachübergreifend betrifft: Die Bedeutung des künstlerischen Prozesses, der Stellenwert und der Umgang mit Anthroposophie in der Bildung, die Bedeutung der aktuellen Esoterik-Kritik, die Qualitäten der jüngeren Generation, Digitalisierung als Bildungsherausforderung, Freiräume und Individualisierung im Bildungsprozess, um nur einige Themen der Kleingruppen zu nennen.
FORUM "ZUKUNFTSFÄHIGE BILDUNG"
8. BIS 10. JUNI 2023 IN STUTTGART
Der Tag startete mit einem sozialkünstlerischen Prozess. Alle Teilnehmenden kamen auf die Bühne des Saales in Mannheim und bewegten sich im Raum. Das ging über in einige Eurythmie-Übungen im Stehen. Im Weiteren versammelten sich alle um den Klavierflügel und summten eine Melodie, die sich dann zu einem Choral verdichtete. Dann stiegen die Teilnehmenden in „ihr“ Thema ein. Die Kleingruppen verteilten sich im Raum und auf dem Gelände der Hochschule, setzen sich nach dem Mittagessen fort, um dann in einem Plenum wieder zusammengeschaut zu werden. Insgesamt ein ermutigend-engagierter Vorgang, der alle angeregt hat, sich intensiv zu beteiligen. Insbesondere die Studentinnen und Studenten prägten das Klima der Zusammenarbeit. Sie kamen zum Beispiel aus Alfter (Alanus-Hochschule), aus Witten-Annen (Institut für Waldorfpädagogik), Mannheim (Erzieher-Fachschule und Waldorfpädagogik-Studium), Stuttgart (Eurythmeum).
Für mich war die Offenheit, Konkretion, Sensibilität und das Engagement der Jüngeren ein besonderes Erlebnis. In differenzierter und kompetenter Art und Weise wurde die gegenwärtige Zeitsituation mit allen Herausforderungen und Verunsicherungen beschrieben, aber auch die Suche nach inneren Kraftquellen, nach erlebten, prozessualen und offenen Gestaltungsräumen im Miteinander. Echte Begeisterung und Feuer einerseits – ehrliches und suchendes Tasten andererseits. Eine Generation, die mehr auf situatives Erleben baut als auf fertiges Wissen, mehr auf selbst gestaltbare Räume als auf Ergebnisse. Zusammengefasst: Individuelle Erlebnisräume und innere Kraftquellen sind wichtiger als Studienprogramme. Eine Zusammenarbeit auf „Augenhöhe“ wird gesucht und ein gemeinsamer Prozess in Freiräumen. Es geht um eine existenzielle Suche nach echten Werten. Das wurde für die Beteiligten auf dem Forum erlebbar, erfahrbar und mit großem Dank honoriert.
Der Prozess zum „Campus-Bildung“ geht weiter. Das nächste Forum findet am Montag, den 6. Februar von 11.00 bis 17.00 Uhr im Rudolf-Steiner-Haus in Stuttgart statt. Wir laden alle Bildungsverantwortliche, Auszubildende und Studierende sehr herzlich dazu ein, die Bildungsthemen weiter zu vertiefen. Bringen Sie sich ein und gestalten Sie mit an dem geplanten großen Forum „CampusBildung 2023“, der vom 8. bis zum 11. Juni 2023 in Stuttgart stattfindet. Weiter Informationen und Kontakt sowie Programm und Einladung über Sebastian Knust (knust). Wir freuen uns, wenn möglichst viele junge Menschen aus den Ausbildungsstätten aktiv mitwirken. @anthroposophische-gesellschaft.org
Michael Schmock | AGiD, Vorstand und Generalsekretär