Ins Gespräch kommen mit dem Zukunftsstern
Nachklang vom Jahreszeitentreffen der Jugendsektion in Wörme über den 1. Advent 2023 Wir blicken zurück auf ein Wochenende beglückender Zusammenkunft voll freudiger Begegnungen, intensiver Beschäftigung und bereichernden Austausches.
In einem alten Schafstall ohne Strom im verschneiten Wörme trafen wir uns, gebettet in der Wärme des Ofenfeuers und im Glanz des Kerzenlichtes wie von fein schützenden Engelsschwingen umhüllt.
Auf vielfältige Weise haben wir die Frage bewegt: Welcher Stern leuchtet uns aktuell aus der Zukunft und möchte sich zur Erde senken? Wie kommen wir mit ihm ins Gespräch? Für jeden spezifisch und für uns als Gemeinschaft. Mit welchen individuellen Motiven suchen wir die Gemeinschaft der Jugendsektion und wie kann daraus gemeinsamer Wille werden?
Wichtig war es uns, eigenständig in der eigenen Seele suchend, aber auch im Spiegel der Gemeinschaft seelisch beobachtend zu ertasten, welche Antworten gefunden werden sollen, welcher Schatz gehoben werden will. Dies führte uns auf einen Weg verschiedener Einheiten, von einführenden Impulsvorträgen über Naturbeobachtung der winterlichen Umgebung und Zwiegesprächen beim Spaziergang bis zu verschiedenen künstlerischen Übungen aus dem Clowning und Plastizieren und dem großes Aquarell, das wir gemeinsam malten. Von dem Erlebten ausgehend, kamen wir dann in ein offenes Gespräch, aus dem sich zuletzt einzelne Themengruppen bildeten.
Es wurde deutlich, dass Gemeinschaftsbildung an sich und das bewusste Ergreifen dessen, was im Raum zwischen dem Du und Ich erklingt, vielen ein Herzensanliegen ist! Viele äußerten das klare Interesse an weiteren Treffen und aktiver Mitwirkung an solchem Zusammenkommen. Des Weiteren trat ein Bedürfnis nach Austausch und gemeinschaftlichem Üben auf dem Schulungsweg zutage. Aber auch das Interesse an gemeinsamer gedanklicher Zuwendung in geistorientierter Haltung zu aktuellen Zeitfragen wurde sichtbar. Und der Wunsch nach ganz grundsätzlichem inhaltlichen Kennenlernen der Anthroposophie. Hier zeigte sich insbesondere der Bedarf, jungen Menschen, denen die Anthroposophie noch neu ist, möglichst zugängliche Kennenlernmöglichkeiten zu bieten. Ganz konkret entstand die Bestrebung, ein Begegnungsformat für Schüler*innen mit der Jugendsektion zu entwickeln.
Es war ein Wochenende beseelender und lebendiger Begegnung. Im Feinen war erlebbar, wie zwischen uns ganz leise und friedlich und doch lebendig und kraftvoll eine tragende innere Substanz wie ein schützendes Haus anwesend war. Möge diese Substanz weiterwachsen und weiter einen tragenden Boden, eine wärmende Hülle bilden für weitere Begegnung und Gemeinschaftsarbeit. Und möge ihr Ruf all jene Herzen finden, die ebenfalls dieses geistige Haus, das die Jugendsektion sein kann, suchen und sich mit ihm verbinden wollen.
Christian Meyer-Belitz
Advent. Was ist der Advent? Er ist die Zeit des Empfangens und des Keimens. Was ist bei uns Einzelnen gerade als Samen spürbar, was will keimen? Was kündigt sich bei und als Jugendsektion gerade an, was will werden? Diese Fragen haben uns bei dem Adventstreffen der Jugendsektion Deutschland in dem verschneiten Wörme beschäftigt. Um unseren Fragen und Impulsen näherzukommen, haben wir verschiedene Einheiten gestaltet. Da gab es einführende Gedankenimpulse, Begegnungen mit und in der Natur, ein „Sprechen-Lassen“ der individuellen Formkraft mit Ton und ein gemeinsames Ringen um Begegnung an einem gemeinsamen Kunstwerk auf Papier. Immer wieder fanden wir uns zusammen, um uns in Gesprächskreisen an unsere Fragen, Impulse und inneren Keimlinge heranzutasten und darüber ins bewegte Gespräch zu kommen.
Sophia Krüger
Immer wieder vergesse ich, in meinem Alltag innezuhalten. Die Tagung war ein Innehalten für mich. Ich nehme für mich die freudigen Hirten und die suchenden Drei Könige mit, geisterlebende Sucher und geistinteressierte Sucher. Dass Advent auch Adventures bedeuten kann. Dass die Arbeit mit Verstand, Herz und Händen äußerst sinnvoll ist. Dass die Welt in einem Samenkorn zu finden ist und unter einer weißen Decke von Schnee schon neues Leben angelegt ist und nur darauf wartet, auszutreiben und sich der Sonne hingeben zu dürfen. Und wie die Prozesse im Außen auch in unserem Inneren zu finden sind. Meine größte Entdeckung war allerdings, wie in so kurzer Zeit Gemeinschaft entstehen kann und was für eine Kraft dies hat.
Josephine van Santen